Insomnie – der Klassiker unter den Schlafproblemen
Nicht einschlafen können, nachts wachliegen, morgens wie gerädert aufwachen – kommt dir das bekannt vor?
Dann bist du nicht allein. Insomnien gehören zu den häufigsten Schlafstörungen überhaupt.
Was ist Insomnie?
Insomnien sind Ein- oder Durchschlafstörungen, bei denen der Schlaf nicht erholsam ist – obwohl eigentlich genug Zeit zum Schlafen da wäre. Die Folge:
Man fühlt sich tagsüber müde, unkonzentriert und gereizt.
Damit von einer behandlungsbedürftigen Insomnie gesprochen wird, müssen die Schlafprobleme:
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mindestens einen Monat lang bestehen
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den Alltag beeinträchtigen
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nicht durch andere Erkrankungen oder Substanzen (z. B. Medikamente, Drogen) erklärbar sein
Wie häufig ist Insomnie?
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Etwa ein Drittel der Menschen in westlichen Ländern hat regelmäßig Schlafprobleme.
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Bei 9–15 % sind diese so stark, dass sie Alltag und Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.
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Frauen sind häufiger betroffen als Männer.
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Mit steigendem Alter nimmt die Häufigkeit zu.
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Viele Insomnien sind chronisch, also langanhaltend.
Ursachen: Wenn der Körper nicht abschalten kann
Insomnien haben oft mit Übererregung (Hyperarousal) zu tun – der Körper und/oder das Gehirn befinden sich im „Daueraktiv“-Modus:
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Gedankliches Hyperarousal: Grübeln, Sorgen, Gedankenkarussell
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Emotionales Hyperarousal: Angespannte Stimmung, Angst, Frustration – besonders abends
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Körperliches Hyperarousal: Erhöhter Puls, Stresshormone, Nervosität
Diese Faktoren können nicht nur Schlafstörungen, sondern auch Depressionen begünstigen.
Was hilft bei Insomnie?
1. Psychotherapeutische Behandlung (empfohlen)
Kognitive Verhaltenstherapie bei Insomnie (KVT-I) ist laut Studien die wirksamste Methode. Sie hilft, ungünstige Gedanken- und Verhaltensmuster rund um den Schlaf zu verändern – ohne Medikamente, nachhaltig und mit geringem Rückfallrisiko.
2. Medikamentöse Therapie
Kurzfristig können Schlafmittel oder bestimmte Antidepressiva helfen – langfristig sind sie jedoch nicht die erste Wahl, da sie Nebenwirkungen haben und abhängig machen können.
3. Digitale Lösungen
Immer mehr Menschen nutzen Online-Schlaftrainings oder Apps, die KVT-I Elemente enthalten – sie sind besonders nützlich, wenn kein direkter Therapieplatz verfügbar ist.
Insomnie ist behandelbar
Insomnien sind mehr als nur „schlechter Schlaf“. Sie wirken sich spürbar auf Leistungsfähigkeit, Stimmung und Gesundheit aus. Die gute Nachricht:
Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich Schlaf wieder lernen.
💡 Je früher du dir Hilfe holst, desto besser sind die Erfolgschancen.