Die Wirkung von Alkohol auf den Schlaf: Entspannung mit Nebenwirkungen
Ein Glas Wein zum Abendessen oder das berühmte „Feierabendbierchen“ – viele Menschen nutzen Alkohol, um abzuschalten. Tatsächlich wirkt Alkohol zunächst entspannend und schlaffördernd. Doch was kurzfristig wie eine Einschlafhilfe erscheint, kann langfristig massiven Schaden an der Schlafqualität anrichten.
Alkohol als scheinbares Schlafmittel
Alkohol hat den Ruf, ein „natürliches Schlafmittel“ zu sein – und das nicht ganz zu Unrecht:
Er verlangsamt die Aktivität des zentralen Nervensystems, sorgt für eine entspannte Stimmung und macht müde.
Viele greifen daher gerade bei Einschlafproblemen zum Glas, um zur Ruhe zu kommen. Doch diese Wirkung ist trügerisch – denn sie hält nicht lange an.
Die Schattenseite: Gestörte Schlafarchitektur
Auch wenn das Einschlafen schneller gelingt, leidet die Qualität des Schlafes:
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Tiefschlaf wird reduziert – genau jene Phase, in der der Körper regeneriert und das Gehirn Informationen verarbeitet.
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Mikro-Weckreaktionen häufen sich – das sind kurze Unterbrechungen des Schlafes, die man nicht bewusst wahrnimmt, die aber die Erholung stören.
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Unruhige zweite Nachthälfte – wenn der Körper den Alkohol abbaut, wird das Nervensystem aktiviert. Das kann zu häufigem Aufwachen führen – oft begleitet von Albträumen oder Schwitzen.
Die gefährliche Illusion des „besseren Schlafs“
Viele sagen: „Lieber schlecht schlafen mit Alkohol als gar nicht schlafen ohne.“
Doch das ist ein Irrglaube. Denn:
"Der Schlaf unter Alkoholeinfluss ist nicht erholsam – und damit kein echter Gewinn."
Du wachst vielleicht seltener bewusst auf, fühlst dich am nächsten Morgen aber wie gerädert, gereizt oder mental träge. Auf Dauer kann das körperliche und psychische Probleme verstärken.
Der Teufelskreis: Toleranz & Gewöhnung
Ein weiteres Risiko:
Je öfter Alkohol als Einschlafhilfe genutzt wird, desto schneller gewöhnt sich der Körper an die Wirkung.
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Die entspannende Wirkung lässt nach.
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Die konsumierte Menge steigt.
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Der Schlaf wird immer schlechter, und der Griff zur Flasche immer automatischer.
Ein gefährlicher Kreislauf – mit möglichen Folgen wie Sucht, Leberproblemen, depressiver Verstimmung oder dauerhafter Schlafstörung.
Alkohol ist kein Schlafmittel – sondern ein Schlafräuber
Als Schlafcoach empfehle ich ganz klar:
Verzichte auf Alkohol als Einschlafhilfe.
Er hilft vielleicht kurzfristig beim Einschlafen, ruiniert aber langfristig deine Schlafqualität. Stattdessen lohnt sich der Blick auf nachhaltige, gesunde Alternativen:
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🛀 Rituale vor dem Schlafen (z. B. warmes Bad, Lesen, Meditation)
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🌿 Natürliche Entspannungstechniken (Atemübungen, progressive Muskelentspannung)
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🌙 Konstante Schlafzeiten und eine angenehme Schlafumgebung
Gesunder Schlaf braucht keine Promille
Guter Schlaf beginnt nicht im Glas, sondern mit achtsamem Verhalten am Abend.
Entscheide dich bewusst für Strategien, die deinem Körper guttun – nicht kurzfristig betäuben.
Dein Schlaf ist ein wertvoller Schatz – und du verdienst es, jeden Morgen wirklich erholt aufzuwachen.


