Wir wollen alle gut schlafen. Aber irgendwie ist es heute anstrengend geworden. Ein Grund wird sein, dass wir permanent erreichbar sind. Wir müssen abends immer nochmal "kurz" was scrollen, liken oder teilen. Und schwupps, haben wir doch eine Stunde auf einen Bildschirm gestarrt und können nicht mehr einschlafen. Das Gedankenkarussell dreht sich. Ein möglicher Ausweg, den Du unbedingt ausprobieren solltet, sind Abendroutinen.
Warum sind Routinen so wichtig?
Zu unseren täglichen Routinen gehört das Zähneputzen, Anziehen oder unser Kaffee am Morgen. Dinge, die wir unbewusst machen und die uns nicht anstrengen. Das ist toll, da Routinen Ressourcen sparen. Wir machen sie einfach, fast automatisch. Und sie geben uns das Gefühl von Struktur, Orientierung und Sicherheit.
Wer Kinder hat, weiß, wovon ich rede. Hier ist es selbstverständlich, dass abends das Routineprogramm abgespielt wird: Zähneputzen, Schlafanzug anziehen und dann wird vorgelesen, das Nachtlicht angeknipst und nochmal die schönsten Erlebnisse des Tages besprochen.
Und bei uns Erwachsenen?! Wir "müssen" nochmal kurz die Mails checken. Dass wir uns danach schwer tun, gut einzuschlafen, ist da nicht verwunderlich.
Lass uns gemeinsam versuchen, auch für Dich eine schöne Einschlafroutine zu etablieren!
Achtsamkeitsmomente vor dem Schlafengehen sind hilfreich.
Als erstes solltet Du Dir überlegen, wieviel Zeit Du Dir für Deine individuelle Abendroutine geben möchtest. Startest Du 1 Stunde vor dem Schlafengehen oder sogar 2 Stunden?
Ein toller Start in Deine Abendroutine ist leichte Bewegung. Yoga, Chi Gong oder ein Abendspaziergang eignen sich hervorragend dafür. Verzichte bitte abends auf intensiven und erschöpfenden Sport. Um gut einschlafen zu können, fährt Dein Körper seine Temperatur um ca. 1 Grad herunter. Nach intensiven Training ist Deine Temperatur jedoch erhöht. Dein Körper braucht eine Weile, um sie aufs Normalniveau abzusenken und dann nochmal eine Zeil, um auf seine Einschlaftemperatur zu kommen. Schlaffördernd hingegen wirkt Sport am Tag.
Dann kann es auch schon losgehen mit Tätigkeiten, die Du achtsam durchführen kannst. Achtsam bedeutet nichts anderes, als dass Du Deine ganze Aufmerksamkeit bewusst und wertfrei fokussierst auf das aktuelle Geschehen lenkst.
Ein toller Start in Deine Achtsamkeitspraxis ist ein schönes Bad am Abend. Stell Dir vor, wie Du Deinen Stress wegwäschst, mit einem Badesalz, das Deine Sinne berührt und eine beruhigende Wirkung hat. Tolle Lotions sind ein ebenso wunderbar als Einstieg.
Achtsamkeitsprofis schaffen es sogar, sich beim Abschminken oder Zähneputzen zu fragen: Wie fühlt sich das Wasser auf meiner Haut an? Wie schmeckt die Zahnpasta? Wer weiß, vielleicht gelingt euch das ja Dir?!
Multitasking à la Surfen, Nachrichten beantworten etc. ist selbstverständlich tabu.
Mach es Dir gemütlich. Zünde eine Kerze an, versprüh etwas Duft, mach Dir eine schöne Tasse Tee und dann.... schreib z.B. ein Dankbarkeitstagebuch. Es ist eine ernstgemeinte Wertschätzung des Tages. Egal, wie doof der Tag lief, 3 Dinge fallen Dir immer ein. Aller Anfang ist schwer: Keine Ideen, ständige Wiederholungen. Nach ein paar Tagen wird es Dir dann leichter fallen. Tagebuchschreiber fühlen sich positiver, haben mehr Lebenszufriedenheit, sind optimistischer und schlafen besser.
Kleine Abwandlung: Fülle ein Glas mit Dankbarkeit. Schnapp Dir eine große Vase, und fülle diese mit Deinen ausgefüllten Tagebuchseiten. Entwickle eine Routine im Dezember das Glas erneut rauszuholen und die schönen Momente noch einmal zu erleben.
Versuche mal eine Einschlafmeditation. Ihr könnt euch bei einem Streamingdienst unter unzähligen Meditation eine aussuchen. Legt euch ein Duftkissen auf die Augen und schon geht es los. Stell Dir einen Heißluftballon vor. Mit jeder Ausatmung lässt Du ein Sandsäckchen fallen, wirst leichter, steigst weiter hoch und entspannst Dich mehr und mehr.
Ein schönes, ergänzendes Ritual ist die Akupressur. Egal, ob ein Akupressurring oder eine Kugel, sie machen das Tagebuchschreiben leichter, das Zähneputzen entspannender.
Probier es aus. Es lohnt sich! Gib jedem Ritual ein paar Wochen Zeit um es dann zu bewerten.
Hast Du schon Dein passendes Einschlafritual gefunden?